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Chronik der Firma Risse

1929 kaufte Großvater Franz Risse einen Ford-PKW, der als Taxi zugelassen wurde, um seinem Sohn Theo eine Existenz aufzubauen, der nach einem Unfall nicht mehr das Handwerk des Kfz-Schlossers ausüben durfte.

1930 am 1. April wurde das Gewerbe angemeldet. Ein Jahr später kam ein Wagen mit einem verlängerten Fahrgestell hinzu, in dem 9 Personen Platz hatten.

1935 kaufte Theo Risse den ersten großen Omnibus, mit dem viele Fahrten, - auch ins Ausland, insbesondere zur Weltausstellung 1939 nach Paris, durchgeführt wurden. Auf einer dieser Fahrten lernte Theo Risse seine künftige Frau Auguste Krekeler kennen. In diesem Jahr kam noch ein weiterer Ford-Omnibus hinzu. Diese Busse wurden u. a. in den Vorkriegsjahren für die Beförderung der Arbeiter zu den Befestigungsanlagen am Westwall und zu den Stahlwerken in Salzgitter eingesetzt.

1938 wurde das Grundstück Am Wiehenbrink 51 / Ecke Albaxer Straße gekauft.

1939 waren Wohnhaus mit Büro, Omnibushalle und Werkstatt bezugsfertig.

1940 im August bekam Theo Risse seinen Stellungsbefehl und die Busse wurden von der Militärbehörde eingezogen. 1940 und 1944 wurden die Söhne Josef und Ansgar geboren.

1945 nach der Kapitulation kam Theo Risse in russische Gefangenschaft. Für seine Frau Auguste, mit der er seit 1939 verheiratet war, begann ein mühseliger Wiederaufbau. Das Geschäft wurde Ende 1945 wieder eröffnet, zunächst mit einem alten DKW Reichsklasse. Danach konnte ein im Krieg eingezogener Bus als Wrack zurückgekauft und unter großen Schwierigkeiten neu aufgebaut und repariert werden.

1947 Anfang d. J. kaufte Auguste Risse einen Borgward-LKW, mit dem hauptsächlich Lebensmittel transportiert wurden. Im Herbst bekam dieser Wagen einen Blechaufbau und konnte als Bus zur Beförderung der Arbeiter eingesetzt werden, die vorher nur die Möglichkeit hatten, in einem offenen Viehtransportwagen zur Arbeitsstelle zu kommen. Dieses "wertvolle" Gefährt wurde von den Arbeitern scherzhafterweise "Hämorrhoidenschaukel" oder "Hühnerwiem" genannt. Ende 1947 gelang es Auguste Risse, einen Bus aus Wehrmachtsbeständen in Lübeck zu erwerben.

1948 im Mai wurde der vorläufig genehmigte Linienverkehr Höxter - Herstelle aufgenommen. Dieser wurde im April 1949 endgültig genehmigt, und hinzu kam noch die Linie Höxter - Holzminden.

1950 kehrte Theo Risse aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück.

1953 wurden die ersten Rom-, Ferien- und Studienfahrten durchgeführt. Die mitgeführte Küche ermöglichte es, die Fahrten besonders preisgünstig anzubieten. Das Reiseprogramm erweiterte sich von Jahr zu Jahr.

1967 trat Sohn Ansgar mit seiner Ehefrau Elisabeth geb. Specht in die Firma ein. Auf seine Initiative hin wurde die Vertretung von Neckermann, Ameropa und anderer, namhafter Reiseveranstalter, übernommen.

Durch die Neustrukturierung des Schulwesens kamen zu dieser Zeit auch Schulfahrten und der Linienverkehr im Auftrag der Bundesbahn und Bundespost hinzu. Damals hatte die Firma Risse einen Fahrzeugpark von 17 Omnibussen und beschäftigte 20 Fahrer und Angestellte.

1980 am 15. Februar kurz vor dem 50-jährigen Jubiläum der Firma, verstarb ganz plötzlich der Seniorchef Theodor Risse. Ein großer Verlust und herber Schmerz nicht nur für die Familie Risse, die sich inzwischen um 5 Enkelkinder vergrößert hatte.

Wegen der immer stärker werdenden Nachfrage nach Reisezielen, die über die klassischen Busreisen hinausgehen, bietet die Firma Risse Gruppenreisen weltweit an.

Seit 1983 insbesondere Flugreisen nach Israel - in das Ursprungsland des Christentums - in die Türkei - auf den Spuren des Hl. Paulus - und nach Spanien - auf dem Jakobusweg.Durch die zunehmende Verlagerung der Urlaubswünsche auf Flug-Urlaubsreisen entschloß sich die Geschäftsleitung, wieder ein Reisebüro in der Innenstadt von Höxter zu eröffnen.

1984 entstand so unter dem Namen Altstadt-Reisebüro in der Westerbachstr. 10 ein neues Reisebüro für den Vertrieb aller nahmhafter Reiseveranstalter.

1986 wurde es nicht zuletzt wegen der vielfältigen behördlichen Änderungen und Auflagen erforderlich, den administrativen Bereich des Omnibusunternehmens durch Anbau des Geschäftshauses Am Wiehenbrink 51 erheblich zu erweitern.

1988 trat die Fa. Risse der VPH, Verkehrsgemeinschaft Paderborn/Höxter, bei. Mit allen anderen konzessionierten Linienverkehrsunternehmen der Kreise Paderborn und Höxter wurden vielfältige Aufgaben des ÖPNV gelöst. Nach der Gründung der Zweckverbände ist die VPH 1996 in eine Verkehrsservice-Gesellschaft umgewandelt worden.

Durch die zahlreichen, sich auf dem Markt befindlichen Unternehmen und durch den immer stärker werdenden Flugbereich, ließ die Zahl der eigenen Busgäste nach. So entschloß sich Ansgar Risse zusammen mit 15 weiteren Unternehmen eine bundesweit kooperierende Verbindung einzugehen.1988 am 9. November wurde so die Beach-Bus GmbH mit Sitz in Soest gegründet. Die Beach-Bus GmbH veranstaltete Ferienzielverkehre an die Küsten in Südeuropa. 

1989 am 2. November eröffnete die Firma Risse ein zweites Altstadt-Reisebüro in Beverungen. Diese wurde später verkauft.

1991 am 14. März verstarb plötzlich die Seniorchefin, Frau Auguste Risse. Sie war bis zuletzt mit ihrem ganzen Herzen der Firma verbunden. Ihre Innovationen, ihr großes Wissen und ihre Einsatzfreudigkeit prägten und prägen bis heute die Firma Risse.

1995 kaufte Ansgar Risse ein altes Haus in der Weserstr. 3-5, da die Räumlichkeiten des Reisebüros in der Westerbachstr. zu klein wurden. Nach einer völligen Renovierung wurde im November d. J. das neue Reisebüro eröffnet. Seit dieser Zeit vertritt das Altstadt-Reisebüro alle großen deutschen Reiseveranstalter und erwarb ferner die Lizenz der IATA zur Ausstellung aller nationalen und internationalen Flugtickets. 

1996 kaufte Ansgar Risse von Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey, ein Grundstück in der Lüre, um den Betriebssitz zu modernisieren. 

1997 bezog die Firma den neuen Betriebssitz in der Lüre. Eine großzügige Halle, die moderne Werkstatt, Tankanlage und Waschstraße sorgen für Sicherheit und Qualität.

2005 feierte Risse Reisen das 75. Jubiläum. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten übernahm Bernhard Risse die Geschäftsführung von seinem Vater und führt es nun in 3. Generation fort.

2006 Nachdem die Ferienzielverkehre eingestellt wurden, stellt sich die Firma Beach Bus neu auf. Von nun an wird die Tätigkeit als Paketreiseveranstalter der Hauptgeschäftszweig und es wurde ein neuer Name gesucht. In Anlehnung an den alten Namen "Beach Bus Touristik" wurde die Firma in BBT - European Travel Factory umfirmiert.

2006 trat die Firma Risse der go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr bei. Die go.on wurde wurde von mittelständischen sowie Stadtbus Unternehmen gegründet, um an größeren Linienverkehrswettbewerben teilzunehmen. Die Stadbus Unternehmen mussten aufgrund von rechtlichen Änderungen später austreten, so dass die go.on heute ein Verbund von mittelständischen Busunternehmen ist.

2009 Die Firma Niebäumer, zuletzt Partner im Bereich Touristik, meldet Anfang des Jahres Insolvenz an. Die Firma Risse verkaufte seit 1999, seit der Übernahme von Busreisen Blomberg durch Niebäumer Reisen, den Katalog von Niebäumer unter eigenem Namen mit. Durch die Insolvenz wurde eine Neuorientierung nötig und es wurde zusammen mit den Firmen Reifer Reisen, Pollmann Reisen und Brüggemeier Reisen die gemeinsame Firma Reiseweiten GbR gegründet. Diese neue Firma hat die Rechte an der Marke Reiseweiten, unter welcher nun ein gemeinsamer Katalog aufgelegt wird, welcher in der Saison 2010 erstmalig erscheint

2010 bildet die Firma Risse erstmalig den Beruf Berufskraftfahrer aus. Bernhard Risse hat mit der Unterstützung von Manfred Schelhorn und Fritz-Gerhard Haarmann über einen Zeitraum von 1,5 Jahren genug Ausbildungsplätze eingeworben um die Einrichtung einer Berufsschulklasse in Brakel zu erreichen. Zusammen mit der Unterstützung der Bezirksregierung ist es ebenfalls gelungen, dass länderübergreifend auch Schüler aus Holzminden beschult werden können.

2013 wurde mit den beiden Firmen Reifers Reisen und Pollmann Reisen die gemeinsame Gesellschaft Weser-Egge-Bus GmbH & Co. KG gegründet mit der man von nun an gemeinsam an Wettbewerben im ÖPNV teilnahm und 4 Linienbündel von 2014 bis 2020 im Kreis Höxter bediente.